BRAK MAGAZIN 3/2025 6 unterstützen, resilienter zu werden. Und können dabei viel voneinander lernen. KÜNSTLICHE INTELLIGENZ UND RECHTSSTAAT Wie können Anwältinnen und Anwälte künstliche Intelligenz effektiv bei ihrer Berufsausübung einsetzen, ohne ihre Kernwerte zu gefährden? Mit dieser Frage befassten sich die Anwaltsvertreter am zweiten Tag des Internationalen Forums. Als Keynote Speaker konnte der Berater der EU-Kommission Paul Nemitz gewonnen werden. Er gilt als einer der Architekten des europäischen Datenschutzregelwerkes, wie BRAK-Präsident Wessels betonte. Nemitz warnte davor, blindes Vertrauen in Technologie zu setzen und den Big Tech-Unternehmen die Definitionshoheit über das Recht zu überlassen. Der europäische AI Act sei ein wichtiges Signal dafür, dass die Demokratie hier die Kontrolle übernimmt, das sei von großer Bedeutung für die Gesellschaft als Ganzes und für die Grundrechte der Menschen, sagte er. Konkret an Anwältinnen und Anwälte gerichtet gab er den Rat, auch bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz niemals die Kontrolle abzugeben. „Lassen Sie niemals zu, dass Sie nicht mehr umfassend und vollständig verstehen, Foto: Michael Gottschalk Blick in die Veranstaltung DAS INTERNATIONALE ANWALTSFORUM ALS PLATTFORM FÜR BILATERALEN AUSTAUSCH Am Rand des 6. Internationalen Anwaltsforums wurden, wie bereits bei den vorangegangenen Veranstaltungen, auch in diesem Jahr verschiedene Aktivitäten mit Partnerorganisationen aus den Regionen Nordafrika und Asien durchgeführt. Es wurden Institutionsbesuche und Expertengespräche mit Delegationen aus Malaysia, Bhutan, Marokko, Tunesien, Kuwait und Israel organisiert. Zudem schloss die BRAK Partnerschaftsabkommen mit der Bar Association of India, dem Ordre National des Avocats de Tunisie und der Association des Barreaux du Maroc. Über das begleitende bilaterale Programm im Vorfeld des 6. IAF berichten ausführlich Denninger/ Schaworonkowa/Khalil Hassanain, BRAK-Mitt. 2025, 214 (215 f). (sw)
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